Handwerk bekennt sich zum Ehrenamt in der Feuerwehr

Der Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen betreffen nicht nur die regionalen Handwerksbetriebe, auch die Freiwilligen Feuerwehren und Jugendwehren in den Städten und Gemeinden des Landkreises müssen sich vermehrt mit dieser Thematik auseinandersetzen. Diese Herausforderung war Ansatzpunkt für die Kreishandwerkerschaft Südsachsen und dem Kreisfeuerwehrband, eine gemeinsame Strategie und Handlungsansätze zu entwickeln, aus denen sich gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der beidseitigen Personalsituation und zur Fachkräftesicherung in der Region ableiten lassen. Hauptziel aller Beteiligten ist dabei eine nachhaltige Fachkräftesicherung in der Region um einerseits auf gut qualifizierte Fachkräfte und Auszubildende für die regionalen Handwerksbetriebe zurückgreifen zu können und andererseits aber - durch die lokale Verankerung in den Betrieben vor Ort - auch die Freiwilligen Feuerwehren insbesondere im ländlichen Raum einsatzbereit zu halten.

Gerade hier gibt es schon eine Vielzahl von positiven Unternehmensbeispielen, die Mitglieder von Freiwilligen Wehren beschäftigen und diese auch bei Bedarf frei stellen. Oftmals ist beispielsweise aber gar nicht bekannt, dass die Möglichkeit besteht, über eine Doppelmitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr am Arbeitsplatz wochentags, in der dortigen Ortswehr tätig zu sein und somit die Einsatzfähigkeit der dortigen Wehr abzusichern. Hier gilt es, sowohl Betriebsinhaber als auch Feuerwehrleute aktiv zu informieren und aufzuklären. Zu dieser Verantwortung bekennt sich das  organisierte Handwerk und wird dies u. a. auf Basis der abgeschlossenen Vereinbarung auch gemeinsam mit den Mitgliedsbetrieben leben und weiter ausbauen. Wichtig sind dabei fundierte Informationen und Unterstützungen für die Mitgliedsbetriebe durch die Vertreter der Feuerwehr, damit die Betriebe sowohl rechtlich als auch finanziell abgesichert sind.

Eine weitere Säule der zukünftig angedachten Kooperation ist die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch zwischen der Kreishandwerkerschaft und den Jugendfeuerwehren. Ziel ist es, die im Rahmen der Jugendfeuerwehrausbildung bereits geweckte Begeisterung für Technik und Handwerk in die möglichen Ausbildungsfelder der regionalen Handwerksbetriebe einfließen zu lassen. Hier sollen sowohl bei Veranstaltungen der Jugendfeuerwehren als auch bei regionalen Ausbildungstagen und Messen zukünftig Synergieeffekte genutzt werden.

Folgende klar definierten Ziele lassen sich somit aus der Vereinbarung ableiten:

1. Fachkräftesicherung in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

2. ganztägige Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Ortswehren

3. Ausbildung und Verankerung von Jugendlichen in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Die Vereinbarung wurde von den zuständigen Gremien der Kooperationspartner Ende 2018 bestätigt und im Rahmen des traditionellen Neujahrstreffens der Jugendfeuerwehrwarte am 11.01.2019 erstmals öffentlich vorgestellt. Erste Projektansätze für 2019 sind bereits geplant, so soll es u. a. Feuerlöscherschulungen für Mitgliedsbetriebe der Kreishandwerkerschaft geben, eine Innovationsveranstaltung für die Jugendfeuerwehren ist bereits in Planung und die Beteiligung der Jugendfeuerwehren an regionalen Ausbildungsmessen ist ebenfalls vorgesehen. Ziel ist es, die Vereinbarung in den kommenden Jahren sukzessive mit Leben zu erfüllen und die Ziele der beiderseitigen Arbeit durch verschiedene Projekte immer wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses zu rücken.